CH-Treffen BMW Motorrad Club Seeland

7. Schweizerisches BMW Club-Treffen 28.8.2004
  

Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums des BMW-Motorrad Club Seeland organisierte dieser das Treffen. Schon die erhaltene Broschüre liess erahnen, dass hier etwas ganz tolles, besonderes zu erwarten war. Eine Fahrt mit Roadbook wurde versprochen, mit vielen Zwischenhalten, alles im wunderschönen Jura, von einem bekannten Aussichtspunkt zum nächsten. Meine Frau Evelyne und ich freuten uns jedenfalls gewaltig darauf, gehört doch der Jura zu meinen absoluten Favoriten beim Motorradfahren.

Petrus meint es gut mit uns an diesem Samstag, wir treffen gegen 9 Uhr im einmaligen Restaurant Florida in Studen bei schönstem Wetter ein. Schon allein dieses Restaurant ist einen Besuch wert, sieht es doch im Innern wie in einem Urwald aus! Beim Eintreffen erhält jeder Teilnehmer einen Plastiksack mit einem Gutscheinheft für die vielen Zwischenverpflegungen, ein BMWSchlüsselanhängerband, einen Kugelschreiber, das erste Teil eines Puzzle, das Roadbook, zwei „Farmer“ zum Essen sowie einen persönlichen Teilnehmerausweis, den wir gleich mit dem BMWBand um den Hals hängen. Den ersten Gutschein brauchen wir für den obligaten Kaffee mit Gipfeli. Pünktlich werden wir dann draussen vom Präsidenten des Club begrüsst, er erklärt auch noch das ganze Tagesprogramm und dass es dem Club ein Anliegen ist, uns den wunderschönen Jura zu zeigen. Ein zweiter Mann übersetzt das Ganze noch für unsere welschen Freunde ins französische. Dann kann es losgehen. In kleinen Gruppen oder auch allein fahren wir Richtung Biel, ein Stück dem lieblichen Bielersee entlang. Im bekannten Weinort Twann biegen wir ab um dann gleich steil bergauf durch Rebberge den Jura zu „erfahren“. Eine fantastische Aussicht auf den Bielersee, in diesen Reben, einmalig schön! Schon bald kommt der erste Halt bei einer Seilbahnstation (Funiculaire). Hier können wir den zweiten Gutschein für ein Getränk einlösen, ebenso erhalten wir das zweite Teil des Puzzle. Bei jedem Halt werden wir ein weiteres Teil erhalten, so dass es am Schluss komplett ist.

Die Fahrt geht weiter, den Chasseral hinauf, wo wir etwas meines Wissens in der Schweiz einmaliges sehen: Die Strasse ist privat und gebührenpflichtig! Die Gebühr ist aber im Teilnehmerpreis inbegriffen, wir müssen lediglich den Ausweis zeigen. Oben angekommen erhalten wir das Mittagessen mit einem weiteren Gutschein, ein Sandwich und ein Getränk. Wir geniessen die Aussicht, aber nur zeitweise, manchmal kommen Nebelschwaden den Berg hinauf, decken alles zu und ein paar Minuten später ist der Spuk wieder vorbei! Bis zu Zahlstelle müssen wir nun wieder den gleichen Weg zurückfahren, dabei sehen wir die drei Seen Bieler-, Murten- und Neuenburgersee. Anschliessend fahren wir eine andere Strasse hinunter, sehr lange, schöne Abfahrt durch eine typische Juralandschaft. Der Weg führt alles über Nebenstrassen, die aber durchwegs sehr gut zu befahren sind. Irgendwann einmal beginnt die Strasse wieder zu steigen, auf dem höchsten Punkt kommt wieder ein Halt für einen Kaffee und einen Nussgipfel, wir sind auf der Vue des Alpes. Eine Sommerrodelbahn wird von einigen Clubmitgliedern gleich ausprobiert, der Schreiber zieht es vor, gemütlich an der Sonne zu sitzen... Nun geht es dem Schlusspunkt entgegen, nochmals eine schöne Fahrt über den Mont-Soleil (ohne Halt), über Les Breuleux nach Le Peu-Péquignot. Dort werden wir, wie übrigens an allen Orten, perfekt von Hilfen beim Parkieren eingewiesen. Wir haben reichlich Zeit, das Ganze ist ein gemütlicher Anlass, ist doch die ganze Strecke nur etwa 110 Kilometer lang. Nun, die Kameradschaft pflegen und fachsimpeln gehören auch zu so einem Anlass. Der Apéro wird serviert, sehr beliebt sind Teller mit Käsestücken, in kurzer Zeit sind sie immer wieder leer... Das anschliessende Nachtessen kann sich auch sehen lassen: Suppe oder Salat, Filet-Fleisch, 3 Sorten Gemüse, Teigwaren und alles reichlich, mit Supplement, auch das Fleisch! Nach dem Essen spielt ein Schwyzerörgeli-Quartett auf, der Präsident des Clubs hält noch eine Abschlussrede und wird mit einem gewaltigen Applaus bedacht. Anschliessend wird das Dessert aufgefahren, 3 grosse Eistorten mit dem BMW-Emblem und dem Grund des Anlasses, mit Schokolade geschrieben, werden gezeigt und anschliessend auch gegessen. Eine gewaltige Leistung und eine perfekte Organisation, die der BMW-Club Seeland hier den Teilnehmern für 60 Franken geboten hat. Ein wirklich schöner Tag geht dem Ende entgegen. Viele gehen schon vor dem Dessert nach Hause, ist es doch noch ein weiter Weg. Wir, Otti und Heidi Egli, Paul Kuhn und Max Keller nehmen es gemütlich, habe ich doch nur 8 Kilometer von hier 3 Zimmer in einer Herberge reservieren lassen. Aber wir haben die Rechnung ohne den Wirt gemacht, wir sind dort, vom „Hotelier“ keine Spur, nach langer Zeit erscheint der Hausmeister, führt uns zu den Zimmern hinauf und muss feststellen, dass 2 der 3 reservierten Zimmer belegt sind! Da nützt auch meine schriftliche Bestätigung nichts, so wie wir verstehen, hat in der Zwischenzeit der Besitzer gewechselt (ja, ist immerhin schon etwa 3 Wochen her, seit ich reservieren liess...). Es bleibt uns nichts anderes übrig, als den weiten Weg nach Hause noch unter die Räder zu nehmen. Schade, dass dieser Tag so enden musste, es wäre schöner gewesen, mit den Kollegen zusammen noch eine von Otti mitgenommene Flasche Wein zu trinken, so als Schlummertrunk...
  

Werner Brawand