Brunch Ibergeregg

Ibergeregg-Frühstück vom 7. August 2011
  

Wir trafen uns um 09:00 h im Hotel Passhöhe Ibergeregg (1.406 m.ü.M).

Es kamen viele von unserem Club. Und Kollegen und Kolleginnen vom Rheintaler BMW-Club. Wenn man bedenkt, was für Wetter herrschte, dann ist das schon eine reife Leistung. Das Wetter war nämlich nicht so, wie es meistens am Sustenfrühstück war, nein, es war richtiges Sauwetter. Ein trüber, wolkenverhangener Himmel und dazu Regen. Viel Regen. Zumindest heute stimmte das Sprichwort: (Sich) Regen bringt Segen. Ein Segen war es, dass wir direkt in die Garage einfahren konnten! Da konnte man sich wenigstens im Trockenen von den Regenklamotten befreien. Dies war nach der Regenfahrt schon ziemlich luxuriös, das bieten die wenigsten Orte.

Das leitet nun direkt zu einem weiteren Luxus über. Das Frühstückbuffet! Mann, war das luxuriös! Gut, man neigt dazu, etwas überschwänglich zu reagieren, wenn man eine etwas mühsame und feuchte Anfahrt hinter sich hat. Aber auch wenn es sehr schönes Wetter gewesen wäre, hätte das üppige Buffet einen grossen Anklang gefunden. Wir wurden echt verwöhnt, einerseits von einem aufmerksamen Service – so wurde beispielsweise immer wieder nachgesehen, ob noch genug Kaffee auf den Tischen sei – und andrerseits von einer grossen Auswahl an guten Dingen am Buffet. Man konnte wählen zwischen verschiedenen Brotsorten, Gipfeli und Weggli und Wählen, Zopf gab es auch, dazu Rösti und Speck, auf Wunsch mit Spiegelei, Aufschnitt, diverse Käsesorten, Butter, verschiedene Konfitüren und dann noch etliche Joghurtsorten und diverse Frühstücksflocken. Einen Riesenmangel habe ich jedoch festgestellt: es hatte kein Nutella! Gibt es denn so etwas! Kein Nutella! Ein Sonntagsfrühstück ohne Nutella! Kein Wunder, dass es regnete, das passte genau dazu!

Es kann aber auch sein, dass es Nutella hatte und ich es wegen der grossen Vielfalt des Buffets schlicht und ergreifend übersehen habe. Wahrscheinlich hatte es schon Nutella, denn das Wetter wurde langsam besser, mit etwas Mühe konnte man in Richtung Luzern etwas eines schwach blauen Himmels sehen. Zwischen elf und halb zwölf, nachdem sich alle am Buffet gütlich getan hatten, machten wir uns auf den Weg nach Bisisthal.

Es ist unglaublich, wie viele kleine Strassen und Schleichwege es gibt! Auf so einer kleinen Strasse fuhren wir hinüber ins Muotathal. Vom Rheintaler BMW-Club hatten offenbar alle genug vom Wetter und begleiteten uns auf dem zweiten Teil des Anlasses nicht mehr. Da sieht man es wieder einmal, was wir für ein exklusiver Club sind! Nicht nur trotzen wir dem Wetter, nein, wir geben uns nicht nur kulinarischen Genüssen hin, wir nehmen auch noch Kultur in uns auf! Und die wurde uns kompetent geboten von Walter Imhof, Lehrer, und seit Jahrzehnten leidenschaftlicher Höhlenforscher – einem Cousin von Franz. Die Beiz, das Alprestaurant Sahliboden, zuhinterst im Tal (am A....nfang der Welt, wie man dort sagt) wurde kurzerhand zum Vortragsaal umfunktioniert.

Das hauptsächliche Thema waren Knochenfunde in den dortigen Höhlen. Ausser dem berühmten Hölloch gibt es noch tausende andere Höhlen, die allerdings nicht so gross sind wie das Hölloch. Im Hölloch sind zum heutigen Zeitpunkt über 220 km Gänge erforscht und aufgezeichnet! Davon sind allerdings nur die ersten 800 – 1.000 Meter dem Publikum zugänglich. Und wie entdeckt man die Höhlen? Im Winter! Die Temperatur in den Höhlen bewegt sich immer zwischen 3 – 8° C, d.h. die Luft in der Höhle ist wärmer als die Aussentemperatur. Die aufsteigende warme Luft taut den Schnee am Höhleneingang weg und der dann schneefreie Eingang wird sichtbar. Die georteten Stellen werden mittels GPS festgehalten und im Sommer aufgesucht, nachgeforscht und registriert. So einfach ist das.

Er hat dort in den letzten Jahrzehnten Knochen von allen möglichen Arten von Tieren gefunden, die dann bezüglich des Alters durch Forscher der ETH analysiert und datiert werden konnten. Vor zigtausend Jahren gab es dort Wölfe, Bären, Luchse, Steinböcke, Geissen und Schafe etc. Mit der Zeit wurden diese ausgerottet oder sie kamen wegen den damaligen Eiszeiten um. Zeitweise war das Tal so von Eis bedeckt, dass nur noch die Berggipfel darüber hinaus ragten. Dank der Klimaerwärmung (nicht der jetzigen) ist das Eis weggeschmolzen, sonst hätten wir diesen Ausflug nach Bisisthal wohl nicht gemacht, oder höchstens mit Schneemobilen.......

Überreste von Sauriern wurden bislang keine gefunden, für diese Tiere waren die Höhlen wohl zu eng. Hingegen werden jetzt noch Teile der von Sauriern zu Saurern mutierten Kolosse im Tal gefunden, teilweise auch noch vollständig erhaltene, z.B. 2DM. Aber auch diese sind vom Aussterben bedroht.

Vom Bisisthal fuhren wir bis zur Talstation der Stoosbahn, Schlattli, und umgehend danach links in das steile Strassenstück durch den Wald über die gedeckte 30 m‘ lange Holzbrücke. Diese Suworowbrücke wurde 1810 erbaut, welche in diesem Jahr nach mehr als 40 Jahren erneut saniert wurde, erreichten wir weiter das Dorf Morschach. Noch vor dem Schlattli erwischte es Giuseppe und Erika etwas rücklings, mit einem platten Hinterrad (nein, nicht auf einer Naturstrasse). Thomas hat ihnen beigestanden und den Pannendienst von BMW organisiert. Dies hat offenbar geklappt.

Der Rest von uns fuhr weiter, via Brunnen dem Lauerzersee entlang nach Goldau, dann auf den Steinerberg, zum Sattel, von dort zum Ägerisee, via Oberägeri dann über den Ratenpass nach Biberbrugg. Das Wetter auf der Fahrt war einigermassen freundlich, sogar die Sonne schien manchmal. Es war immerhin eine gewaltige Verbesserung gegenüber dem Vormittag – allerdings wäre jedes Wetter eine Verbesserung gewesen! Es macht mehr Spass, auf trockenen Strassen zu fahren. Auf nassen Belägen ist die Rutschgefahr halt schon grösser, vor allem auf den blauen Flächen in Brunnen! Wahrscheinlich ist deswegen die Geschwindigkeit auf 30 km/h beschränkt, damit man sich bei einem Sturz nicht so weh tut! Manchmal fragt man sich schon, was die Planer solcher Verkehrsmassnahmen denken. Sicher nicht an Zweiradfahrzeuge! Ganz bestimmt leiden solche Planer nicht an Phantasie oder an gesundem Menschenverstand. Wo deren Hirn sässe, herrscht wohl eine gähnende Leere, so dass bei einer Kopfverletzung dieser Spezialisten eine Hohlraumbehandlung notwendig wird. Die Pfeile auf der Axenstrasse gehören in das gleiche Kapitel, offenbar halten diese Verkehrsplaner die Verkehrsteilnehmer noch für dümmer, als sie selbst es sind. Persönlich glaube ich zwar nicht, dass dies möglich ist. Na ja.

In Biberbrugg kehrten wir nochmals ein. Die Gescheiteren fuhren ohne einzukehren direkt nach Hause, Andere warteten so lange im Hotel Post, bis es wieder regnete, und fuhren erst dann weiter. Das sind die echten Kerle, nämlich die, die hart sind im Nehmen. Die ganz Gescheiten blieben, bis der Regen vorbei war und fuhren erst dann los. Offenbar sind alle gut nach Hause gekommen. Die harten Typen mit einem frisch gewaschenen Motorrad und die Anderen halt nicht.

Es war ein schöner Anlass, das Frühstückbuffet übertraf die Erwartungen, das Wetter untertraf sie am Vormittag erheblich. Da es nach dem Frühstück nicht mehr regnete (bis auf die Heimfahrt von Biberbrugg), war auch die Ausfahrt ein Genuss. Franz hat es wieder einmal verstanden, einen tollen Anlass zu gestalten, der sicher allen Freude gemacht hat. Im Namen der Teilnehmer danke ich Franz dafür.
  

9. August 2011
Ezio Sormani
  

Die Teilnehmer unseres Motorradclubs waren:
Erich + Karin, Max (mit dem Auto, dafür aber mit dem lieben und herzigen Ferienhund Tina), Franz + Vreni (die Organisatoren des erfreulichen Anlasses), Heiri, Doris, Roger, Giuseppe + Erika (die Pechvögel mit dem Platten), Peter + Johanna (auch mit dem Auto), Hansruedi + Dagmar, Alois (Wisi), Walti (der uns wie üblich souverän vorausgefahren ist), Martin + Michaela (M+M), Thomas, Claudia (die leider wegen Rückenschmerzen die anschliessende Ausfahrt nicht mitmachte), Rolf und Ezio (E210).
  

Vom Rheintaler BMW Club kamen:
Roger + Michaela, Simon + Lidija, Georg + Simone und Patrick. Denen ist das Wetter offenbar so eingefahren, dass sie auf die Ausfahrt verzichteten. Ebenso haben 6 weitere angemeldete Teilnehmer ganz darauf verzichtet, zu erscheinen. Angesichts des Wetters ist das verständlich, es sind eben nicht alle Töfffahrer so hart im Nehmen wie die von unserem Club...........
  

P.S. Im Moment, da ich den Bericht fertig stelle (09.08.2011, 13:06 h), beträgt in Witikon die Temperatur 15.2° C und es sieht erneut nach Regen aus. Soviel zur Sommerhitze. Ich montiere jetzt wieder den wasserdichten Insert in meine Töffjacke.